Die Geschichte ist etwas länger, wir haben einen Gastsohn, Denis aus Belarus. Denis ist damals über die Aktion Hilfe für die Kinder von Tschernobyl vom Erfurter Verein nach Deutschland zur Erholung eingeladen worden. Er stammt aus einer Familie mit nicht einfachen Verhältnissen. Keinen Vater, Mutter trank, viele Geschwister, ein nicht stabiles zu Hause eben. Denis war damals 8 Jahre alt als er zu uns kam. Er ist uns sofort ans Herz gewachsen und verbrachte dann zehn Jahre lang den Sommer hier bei uns in Thüringen und Brandenburg. Fuhr mit uns in den Urlaub, war halt unser dritter Sohn. Mit Achtzehn war er auch noch mal da, dazwischen auch noch mal und wir haben bis heute wöchentlichen Kontakt. 2021 dann bat er uns um Unterstützung, er wollte den LKW Führerschein (40t) machen, konnte das aber nicht finanzieren. Natürlich haben wir die Chance erkannt, er konnte sich wesentlich verbessern. War er bis dato trotzt Berufsabschluss auf russ. Baustellen oder belorussischen Kolchosen unterwegs. Alles ehrenwert! Nun konnte er aber seine Chance ergreifen. Wir haben die Ausbildung bezahlt (in €-nicht ganz billig), dennoch preiswerter als hier bei uns. Die Fahrschule hat der Große mit Pravour hinbekommen, Prüfung sofort bestanden und damit war ein neuer Kraftfahrer gebohren. Nun kam der weitere schwierige Abschnitt. Eine Spedition musste her, in der er auch arbeiten kann. Nach einigen Anläufen ist es gelungen, in einer russischen Spedition in Smolensk unterzukommen. Die Speditionen dort leiden auch unter den EU Sanktionen.
Nun vor einigen Wochen war es soweit. Denis wurde zu einem unbezahlten Praktikum eingeladen. Die erste Tour ging mit Begleitung von Brest nach Ulan Bator und zur Chinesischen Grenze sowie zurück. Über 15.000 Km. Er hat das mit Pravour gemeistert. Denis hat vor wenigen Tagen eine Volleinstellung erhalten, jetzt fährt er einen recht neuen MAN-seine erste Alleintour geht nach Kasachstan! Ich bin einfach total stolz auf den Jungen!! Warum schreibe ich das, es ist ein Beispiel das sich mit gezielter Unterstützung auch in BY etwas ausrichten wird. Denis trinkt nicht, na ja Rauchen, aber ein Laster hat ja jeder. Denis ist selbst stolz darauf, das er nun seine kleine Familie mit eigner Hände Arbeit ernähren kann. Unsere monatliche Unterstützung bleibt auch vorerst noch. Ich hoffe ja, das eine seiner nächsten Touren mal über D führt.
Sorry für die Länge des Threads!
Mal etwas schönes aus dem belarussischen Alltag
Mal etwas schönes aus dem belarussischen Alltag
Mit besten Grüßen aus den grünem Herzen Deutschlands
Re: Mal etwas schönes aus dem belarussischen Alltag
Die Reise geht weiter, nun ist er erstmalig allein mit einem 40 Tonner auf Tour, quer duch Kachsachstan!Ich bin total stolz auf den Jungen!
Mit besten Grüßen aus den grünem Herzen Deutschlands
Re: Mal etwas schönes aus dem belarussischen Alltag
Es freut mich für euch, aber natürlich auch für ihn, dass seine Entwicklung, sein Erwachsenwerden, so gut verlaufen ist. Dazu wird vor allen Dingen die Zeit, die er mit euch verbracht hat, maßgeblich beigetragen haben, dass er nicht in die Fußstapfen seiner Eltern getreten ist. Die Investition hat sich gelohnt.
Gratuliere!
Gratuliere!
Safe water - drink Scotch!