Jetzt zur Ausreise
Im Internetz kann man sich informieren, wie lang die Warteschlangen an den Ausreisegrenzpunkten sind. Dort wird auch die "Kapazität" der Grenzpunkte angegeben.
Brest hatte eine Warteschlange von 1.750 Autos und eine Kapazität von 1.700 Autos je Tag.
Benyakoni Warteschlange 80 Autos, Kapazität von 450 Autos.
Kamenny Log: Warteschlange 80 Autos, Kapazität von 600 Autos.
Die Entscheidung war also relativ schnell vollzogen: Kamenny Log soll es werden. Schnell gerechnet: 80 Autos bei 25 Autos pro Stunden = 3,5 Stunde warten und nochmal 4,5 Stunden Prozedur = absolut machbar.
Von Minsk aus führt eine schöne Scnellstraße direkt bis zur Grenze, auf den letzten drei Kilometern stehen rechts und links LKW in Warteposition. Am Kreisverkehr nochmal billig tanken (1 Liter = 2,60 Rubel = 0,78 Euro) und ran an die Grenze.
Pustekuchen! Ohne Registrierung im Warteberecih keine Zufahrt. Also zurück zum Kreisverkehr, dort versteckt hinter einem wartenden LKW gibt es tatsächlich ein Schild Richtung Wartezone. Hingefahren, Rubel bezahlt und dann stellt man sich auf den riesigen Parkplatz, am Besten so, dass man eine Anzeigetafel im Auge behalten kann, denn dort werden die Kennzeichen der Fahrzeuge angezeigt, die zur Grenze gerufen werden. Es gibt mehrere verdreckte Dixiklos, eins trauriger als das andere, fußläufig kann man ein "Magazin" aufsuchen, was wir aber wegen Regens nicht taten. Es kommt auch ein PKW mit Lebensmitteln an den Zaun gefahren, dort kann man was kaufen. Während der Wartezeit kommt ab und an ein Milizia-Auto auf den Parkplatz und sucht nach Verkehrssündern, die irgendwo falsch geparkt oder zu schnell gefahren sind. Die werden dort zur Kasse gebeten, wer kein Cash hat muss mit der Milizia zum Geldautomaten fahren und bezahlen.
Die angegebene Kapazität von 25 Autos erwies sich als Fake, tatsächlich lag die Aufrufquote bei 11 Autos je Stunde, also knapp der Hälfte der angegebenen "Kapazität". Nach zermürbenden 7,5 Stunden dann endlich der Aufruf zur Grenze.